VUKA in Zeit von Corona ...

Montag, 13. April 2020

VUKA in Zeit von Corona ... Kommunikation wichtiger als je

Als die Planer des Army War College der Vereinigten Staaten das VUKA-Modell entwickelten, reagierten sie auf das Ende des Kalten Krieges. Das Modell betraf eine Welt, die plötzlich frei von Gewissheiten war, in der die Ereignisse von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität geprägt waren – daher das Akronym. Sie hatten keine Pandemie im Sinn. Jedoch dieses Coronavirus ist genau VUKA, mehr als wir wahrscheinlich möchten.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind beispiellos. Wir stehen mitten in Veränderungen, die unser Arbeitsleben, unser soziales Leben und v.a. unsere Bewegungsfreiheit beeinflussen. Die globalen Finanzmärkte stürzen ab, erholen sich und stürzen wieder ab. Ganze Länder werden abgeschottet.

Wir sind betroffen von Isolation, von Schul- und Büroschliessungen, die einem zwingt, die Arbeit aus der Ferne zu erledigen. Keine freundlichen Kollegen und Mitarbeiter mehr, die sich vor Ort um einem kümmern; kein Lachen in der Kaffeepause mehr. Ich selber bin es gewohnt von überall her zu arbeiten, wenig Struktur zu haben, aber auch ich habe Symptome von Stress bemerkt.

Ich versuche positiv zu sein. Wenn es um die Arbeit geht, habe ich Glück gehabt. Meine Erfahrung als Selbstständige bedeutet, dass ich die Disziplin habe, allein zu Hause zu arbeiten. Solange ich meinen Laptop und mein Wi-Fi habe, kann ich mich «auf den Weg machen».

Andere haben nicht so viel Glück. Sie können ihre Arbeit nicht mit nach Hause nehmen, wenn Sie Coiffeur, Bauarbeiter/in, Busfahrer/in oder Krankenpfleger/in sind. Und selbst für diejenigen, die einfach zu Hause bleiben und die gleiche Arbeit wie in einem Büro verrichten können, ist das Gefühl der Isolation, Strukturveränderung und Verlagerung plötzlich und intensiv.

Dies ist VUKA in der Tat! Wie reagieren wir also auf die Bedrohungen, die das Coronavirus darstellt? Nun, wir alle verstehen langsam, aber sicher, dass sich die Dinge ändern.

Flexibilität ist ein Muss. VUKA gibt es interessanterweise auch als Begriff in Zulu. Dort bedeutet dieser Begriff «aufstehen» oder «aufwachen».

Wir müssen Wege finden, um so effektiv wie möglich über unsere üblichen Komfortzonen hinaus zu arbeiten. Positiv daran ist, dass diese Situation uns dazu veranlasst, neue Fähigkeiten zu erlernen und neue Technologien zu nutzen, also auch aus unserer Komfortzone aus dem Üblichen herauszuwachsen. Und auf einmal merken alle: es geht. Man spricht nicht nur über Home Office – Home Office wird gelebt.

In diesem Umfeld ist eine gute Kommunikation entscheidend und das umso mehr, weil persönliche Treffen nicht möglich sind. Wir müssen kommunizieren, um nicht nur gute Mitarbeiter, Führungskräfte, sondern auch gute Menschen zu sein.

Gerade weil das Non-verbale wegfällt, müssen wir Informationen noch verstärkter teilen. Dabei spielt die Transparenz und Offenheit eine wichtige Rolle, und noch viel entscheidender: das Vertrauen in den anderen.

VUKA heisst auch, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, sich zu fokussieren. Was ist gerade in dem Moment wichtig, was können wir gerade in der Situation beeinflussen und ändern. Und das wird auch in Zukunft so bleiben, denn unsere Welt wird nach dieser Krise nicht weniger komplex, ambiguer und volatil. Die Sicherheit haben wir.

 

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/wQLAGv4_OYs

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